Mittwoch, Januar 04, 2023

Randbemerkung

Wenn Mario Kubina die Bebauung rund um Berlins Frankfurter Tor in einem Nebensatz als "DDR-Protzbauten" abtut, weiß er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht, dass das klassizistische Ensemble des Architekten Hermann Henselmann unter Denkmalschutz steht. Er weiß nicht, dass es unter Architekten Anerkennung fand und findet. Er weiß nicht, dass es Wohnungen für Arbeiter in einem Komfort bereitstellte, der in den Westzonen nicht üblich war. Und er hat vermutlich mal gehört, weiß aber trotzdem nicht, dass die Zahl der neu gebauten Wohnungen in Deutschland im vergangenen Jahr ebenso einen historischen Tiefststand erreichte wie die der Berliner Sozialwohnungen und der Anteil der Studenten die auf einen Wohnheimplatz hoffen können. Mit dem, was die bildungsferne Sprechpuppe Mario Kubina nicht weiß, könnte man ganze Bände füllen. Und man darf getrost annehmen, dass es genau diese selbstgewählte Ignoranz ist, die Kubina dazu qualifiziert, uns über die staatsnahe Nachrichtenagentur "ARD" kanonische Auffassungen aus seinen "Fachgebieten Steuer- und Haushaltspolitik, Verteidigung, die Linke" vorzusprechen.

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