An dieser Stelle meine herzlichen Glückwünsche an die Deutsche Bundesregierung. Sie setzt mit der ersten Lieferung deutscher Panzerfäuste in die heldenhafte Ukraine seit 1944 eine stolze Tradition fort, die 1999 von der Regierung Schröder mit der ersten Bombardierung des verderbten Belgrads seit 1944 begründet wurde.
"Nur Nixon konnte nach China gehen", und nur eine Rot/Grüne Regierung (optional mit Gelb für den vollen Pumuckl) kann mit solchen albernen Tabus aufräumen, die nur historischen Petitessen wie dem Vernichtungskrieg NS-Deutschlands gegen die Sowjetunion geschuldet werden. Ich warte auf die ersten Instagram-Fotos, die Mitglieder des Azow-Regiments mit der kecken Kombination "SS-Rune am Helm und funkelnde neue Panzerfaust 3" zeigen. Such Style!
Dass man damit nebenbei noch die deutsche Gasversorgung torpediert hat (die nur einstweilen noch nicht abgedreht wurde), mag man fast gar nicht erwähnen, weil man sich mindestens des Vorwurfs des Egoismus, eher aber des russischen Geheimagententums von unseren wackeren Demokratiearmeen sicher sein kann, die sich auf Twitter, Reddit und Facebook heldenhaft die Finger zur Befreiung der Ukraine von Josef Wissarionowitsch Putler wundschreiben. Deren gerechter Zorn lässt sich auch nicht mit dem schüchternen Hinweis mildern, dass die Einrichtung des Gasimports aus Russland Anfang der 1970er Jahre, also zur Hochzeit des kalten Krieges, zwischen niemand anderem als dem am wenigsten beschissenen BRD-Kanzler Willy Brandt, und dem Leibhaftigen, also Leonid Breschnjew eingefädelt wurde, und zwar mit dem expliziten Ziel durch wirtschaftliche Kooperation einen globalen Atomkrieg unwahrscheinlicher zu machen. Braucht man heute nicht mehr, und Atom ist sowieso gut fürs Klima.
Selbst der Hinweis darauf, dass auch das Ersatz-Gas, das man von Musterdemokratien und Drohnenoberligisten wie Saudi-Arabien und USA erwerben wird, nicht ohne substantielle Beimengungen von Blut geliefert wird, wird nicht fruchten, denn was scheren uns Tote in irgend so einem -Stan da unten das man kaum aussprechen kann. Von denen kommen sowieso zu viele nach Belarus, wo sie der perfide "Lukaschwenkjo...äh..schenja?" heimtückisch von Menschen in Waffen verwandelt, die uns bedrohen und gegen die wir uns seit geraumer Zeit mit Hilfe der heldenhaften polnischen Armee verteidigen müssen. Vor allem aber weiß man in Deutschland heute so instinktiv wie 1914, dass der barbarischste aller Barbaren immer in Moskau sitzt, während der Anus der US-Amerikaner so wohlriechend und gut geölt ist, dass ich zu meinen Lebzeiten noch keinen Kanzler gesehen habe, der nicht auf Zuruf binnen Wochenfrist vollständig darin verschwunden wäre, und einen sozialdemokratischen schon gar nicht.
Aber das ist ja alles nur der Anfang, kaum das Ende der ersten Woche. Ich bin sicher dass sich mit den 100 Milliarden Euro an Kriegskrediten, die Bundeskanzler Scholz in bester sozialdemokratischer Tradition und unter dem Beifall des nur noch Ukrainer kennenden Reichstags aus Steuergeldern locker gemacht hat, sich am Don noch weitere lästige Tabus aus der Zeit von "man musste ja mitmachen" brechen lassen; selbstverständlich alle im Namen des Friedens, der Freiheit und der Demokratie. Zum Beispiel dürfen wir uns auf die noch unter Bombenannegret Kriegskarrenbauer eingereichte, aber unter Annahabeck-Lenascholz mit Sicherheit nicht stornierte Bestellung neuer, atomwaffenfähiger Kampfflugzeuge aus US-Produktion freuen, mit denen die Helden der deutsche Friedensarmee im Rahmen der sogenannten "nuklearen Teilhabe" zumindest schonmal üben werden, nukleare Massenvernichtungswaffen auf entmenschte Horden russischer Putin-Klone abzuwerfen, die aber als Produkte eines asiatischen Unrechtsregimes mit Schamkultur ohnehin kaum bessers gewohnt sind.
Wer nun Kommentare wie diesen, die Nachrichten, und das allgegenwärtige Papageiengekreisch nicht mehr ertragen kann, der kann es sich ja mit einem guten Buch bequem machen. Der Roman zur Pandemie war unangefochten "Die Pest" von Camus. Zum aktuellen Weltgeschehen, und insbesondere wie Deutschland darin herumkaspert, empfehle ich "Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus.
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