Samstag, März 26, 2022

"Dies ist kein Stellvertreterkrieg"

Wer während der Trump-Regierung die US-Politik verfolgt hat, kennt vermutlich den Fernsehkommentator Lawrence O'Donnell, und den ehemaligen US-Offizier Vindman. In diesem Videoausschnitt ist schön zu sehen, wie Vindman ersteren kurz aus dem Takt bringt, als er den Ukraine-Krieg einen "proxy war" nennt:

"Russland überfordern und aus dem Gleichgewicht bringen"

... unter diesem Titel veröffentlichte der US-Denktank "RAND corporation" im Jahr 2019 eine Studie zur Frage, welche Aktionen der US- und US-alliierten Politik geeignet seien, um Russland im strategischen Interesse der USA zu schwächen. Das Institut brüstet sich damit, strategische Überlegungen dieser Art im Kalten Krieg mit erfunden zu haben, und überträgt sie auf das heutige Russland. Dazu werden rund 50 mögliche Aktionen aufgelistet und nach Erfolgswahrscheinlichkeit, potentiellem Nutzen, und Kosten/Risiken bewertet. Hier einige der Punkte:

1. US-Energieproduktion ausweiten
2. schärfere Handels- und Finanzsanktionen
3. europäische Kapazitäten zum Flüssiggasimport ausbauen
4. Emigration russischer Fachkräfte und gut ausgebildeter junger Leute ermutigen
5. der Ukraine "tödliche Hilfe" zur Verfügung stellen

14. Russlands internationales Ansehen untergraben

28. aus Vereinbarungen zur Kontrolle von Atomwaffen aussteigen
29. US- und alliierte Flotten verlegen und verstärken

32. US-Truppen in Europa verstärken
33. Bodenstreitkräfte der europäischen NATO-Mitglieder stärken
34. eine große Zahl von US-Truppen an die russische Grenze verlegen

35. US-Teilnahme an NATO-Übungen in Europa verstärken
36. Massenmobilisierung europäischer NATO-Truppen bewirken
37. Übungen an Russlands Grenze abhalten

Presseschau

Freitag, März 25, 2022

kleines amerikanisches Vokabular für Nachrichtenkonsumenten

Donnerstag, März 24, 2022

Jahrestag der Kriegsverbrecher

Heute vor 23 Jahren, am 24. März 1999 gegen 19 Uhr, begann die NATO die Bombenkampagne "Allied Force" gegen die Föderale Republik Jugoslawien (Serbien und Montenegro). In den folgenden Wochen warf und schoss die NATO über 28.000 Sprengkörper ab, darunter auch Streubomben. Die meisten Angriffe wurden von der US-Lufwaffe ausgeführt, unter anderem mit B-52-Bombern; aber auch andere Streitkräfte wie die deutsche Luftwaffe waren beteiligt. Getroffen wurden neben militärischen auch zahlreiche zivile Ziele wie Schulen, Brücken, Personenzüge, zivile Autos, ein Metzgerladen, Fernsehstudios, sowie die Botschaft der Volksrepublik China. Neben über 1000 jugoslawischen Soldaten tötete die NATO nach Erhebungen der Organisation Human Rights Watch mindestens 489 Zivilisten, darunter rund 150 Kinder. Auch zahlreiche Albaner waren unter den Opfern. Schätzungen sowohl der jugoslawischen Regierung als auch der NATO lagen deutlich höher; dem US-General Ralston zufolge wurden "weniger als 1500" Zivilisten getötet.

Der Angriff erfolgte ohne UN-Mandat und damit ohne Rückhalt im Völkerrecht. Vorausgegangen war eine intensive Medienkampagne, die den blutigen Konflikt zwischen Serbien und der separatistischen UÇK als einen Holocaust der Serben an den Albanern darstellte. Politiker wie der deutsche Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) präsentierten der Öffentlichkeit angebliche Genozidpläne, deren Echtheit bis heute nicht bewiesen werden konnte. Der Grüne Außenminister Joschka Fischer rechtfertigte die militärische Aggression in geschichtsrevisionistischer Weise mit der Parole "Nie wieder Auschwitz". Der heutige US-Präsident Biden, damals Senator, rühmte sich später damit, zu den Initiatoren der Angriffe gehört zu haben. Auch Amerikas Lieblings-"Linker" Bernie Sanders stand hinter den Angriffen.

Niemand wurde jemals für die Kriegsverbrechen der NATO gegen serbische und albanische Zivilisten zur Verantwortung gezogen.

13. Mai: Der ungesühnte Chemiekrieg gegen Serbien: Wer verurteilt endlich die Nato? - Hartmut Sommerschuh, 14.6.21

Dienstag, März 22, 2022

"bis alle Russen tot sind"

Dem Aufruf Selenskyjs folgend und von der rot-grünen sozialen Friedensregierung nicht aufgehalten haben deutsche "Freiwillige", mindestens einer Medienberichten zufolge zuhause Bundeswehrsoldat, haben in der Ukraine erstmals seit 1944 wieder russische Soldaten getötet. Man habe "eine Feindgruppe angegriffen ... bis alle Russen tot sind".

"NATO=Frieden"-Narrativ duldet keinen Widerspruch

"Russland sei die einzige verbliebene imperiale Macht in Europa", lügt Ralf Füchs, Mitgründer des transatlantischen Denkeimers "Zentrum Liberale Moderne", berufsmäßig in den Tagesspiegel hinein; während seine Mitgründerin und Ehefrau Marieluisie Beck sich dumm stellt und fragt warum man denn nicht (mehr) Waffen in Krisengebiete, also die Ukraine liefere. Die Friedensbewegung sei nicht widerspruchslos genug pro-NATO und pro-Militärintervention und bestehe darum aus "falschen Friedensfreunden die die Sichtweise des Kreml propagieren". Tatsächlich sieht es so aus, dass auf den jüngsten Massendemonstrationen gegen die russische Invasion in der Ukraine jede Kritik an NATO, Westen, USA mit der Lupe gesucht werden musste. Fakten sind tot, alles ist heute "Narrativ", und Narrative sind empfindlich. Hat man seinen Narrativballon auf eine Größe aufgeblasen, mit der man sein Land in einen Krieg stürzen möchte, muss auch der letzte Dorn des Widerspruchs abgefeilt werden, an dem das Lügengebilde platzen könnte.

Keine F-35-Atombomber für die Bundeswehr!

Erklärung der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)

Die Waffen nieder - aber richtig!

Wenn Kommunisten verlangen, den imperialistischen Krieg auf der Stelle einzustellen und die Waffen niederzulegen, kann das nicht heissen, im Bündnis mit den Imperialisten des eigenen Landes und ihren Verbündeten Forderungen an die Gegenseite zu stellen.

Die Militante Arbeiterfront (PAME), eine mit der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) asoziierte Gewerkschaft, hat zu einem landesweiten Streik am 6. April aufgerufen. Die Forderungen beinhalten "Keine Beteiligung Griechenlands am imperialistischen Krieg; Abstand von jeder Beteiligung unter jedem Vorwand, sei es mit militärischer Ausrüstung, mit militärischen Mitteln, oder mit Truppen; Schließung der US- und NATO-Basen in Griechenland; (...) Lohnerhöhungen (...) Anhebung des Mindestlohns".

"Sie verlangen von uns, eine Seite des Imperialismus zu wählen, und einen Räuber der aus dem Blutvergießen in der Ukraine einen Vorteil zieht. Die Führung des [griechischen Gewerkschaftsverbands] GSEE fordert in schamloser Weise von den Arbeitern, weitere Opfer für die griechische Beteiligung am Krieg zu bringen und neue Lasten auf ihre Schultern zu laden."

Freitag, März 18, 2022

Noch eine letzte Grafik für meine impfgegnerischen Freunde...

... und dann ist aber endgültig Schluss mit dem Quatsch:



Datenquelle: https://ourworldindata.org/coronavirus

31. März: Übrigens genau das gleiche Bild in den deutschen Bundesländern.

Massenvernichtungswaffen schützen das Leben

Die liberale Außenministerin Annalena Bockbier kündigt eine "neue Sicherheitspolitik" an; diese soll "mit einem klaren Wertekompass in der Hand" an erster Stelle "die Unverletzlichkeit des Lebens schützen", und zwar mit Hilfe von Massenvernichtungswaffen, konkret: der "Beschaffung atomwaffenfähiger F-35-Tarnkappen-Jets". Um internationale Geschlossenheit hinter diesen lebensbejahenden Grundsätzen zu demonstrieren, knuddelte die prinzipienstarke Powerfrau in Warschau den gleichgesinnten Freiheitshelden Zbigniew Rau ("LGBT ist die Ideologie des Todes"). Wie schon 1999 benötigt es zwingend die ideologische Prinzipienlosigkeit der Grünen, um Deutschland den Wiederaufstieg in die Oberliga der Menschheitsverbrechen zu ermöglichen.

Freitag, März 11, 2022

ehrlich gesagt...

... so ganz verstanden habe ich noch nicht, warum es gerade die liberaleren Medien sind, die jetzt die brachialsten Durchhalte- und Volkssturmparolen in die Welt setzen, wie hier z.B. der deutsch-französische Fernsehsender "arte". Hinweise nehme ich dankend entgegen.

16. März: meine vorläufige Antwort, nachdem ich mir die transatlantische Marieluise Beck, den Friedenspanzerschützen Jaroslaw Kaczynski und den Kochbuchautor Wladimir Kaminer angehört habe: weil diese Leute dermaßen ideologisch verstiegen sind, dass sie wirklich glauben, man könne mit einem Krieg gegen Russland einen Fortschritt in der Menschheitsentwicklung erzielen, falsche Ideen ausrotten, und gewissermaßen eine neue Stufe der Entwicklung erklimmen. Das ist es wert, alle Ukrainer im wehrfähigen Alter in ihrem Land einzusperren und ihnen Kalaschnikows in die Hand zu drücken, bis sich dort niemand mehr bewegt, oder Putin zuhause wegrevolutioniert wird, oder endlich der Dritte Weltkrieg ausbricht. Es sind Idealisten, die beim Streben nach Verwirklichung ihrer Wahnvorstellungen zu allem bereit sind, bevorzugt aber zu allem das sie nicht mehr kostet als etwas höhere Heizkosten. Und wenn's dann eben doch richtig knallt, ist es ohnehin Putins Schuld.

Mittwoch, März 09, 2022

"Zieht eure eigenen Anführer zur Verantwortung, anstatt auf Putin zu wichsen!"

"Hört auf so zu tun als ob eure Rufe nach Waffen [für die Ukraine] irgendwelche höheren Ziele verfolgen würden. Ihr versucht nicht, Leben zu retten; nur die Verhandlung eines Waffenstillstands kann das erreichen. Alles was ihr erreicht, ist ... den Krieg teurer für Moskau zu machen ... Dies war die Strategie der USA, als sie die Mujahedeen in Afghanistan während des ersten Kalten Krieges bewaffneten ... sie haben diese Strategie in Syrien wieder angewandt ... Jetzt hoffen sie, den gleichen Trick noch einmal durchzuziehen, im größtmöglichen Format. Das ist alles worum es hier geht."

""Es ist die Verantwortung der Russen, ihre Anführer zur Verantwortung zu ziehen, und es ist unsere Verantwortung, unsere Anführer zur Verantwortung zu ziehen. Das westliche Imperium könnte dies jederzeit beenden und Deeskalation und Detente verfolgen. Es tut dies mit Bedacht nicht. Diese Entscheidung kostet Leben und steuert uns auf einen Atomkrieg zu. Du hast Macht. Wenn Du Dich dafür entscheidest, Dir in impotenter Weise einen auf deine Gefühle für Putin abzuwichsen, anstatt deine Macht dazu zu nutzen, von deinen Führern eine Abkehr von diesem zerstörerischen Kurs zu fordern, dann bist du für die Konsequenzen dieser Entscheidung zu einem gewissen Grad mit verantwortlich".

-- Caitlin Johnstone

Sonntag, März 06, 2022

Fickt Europa härter!

Unsere amerikanischen Freunde bemühen sich nach Kräften, andere europäische Staaten in den Krieg hineinzuziehen; eine voreilige Vollzugsmeldung ukrainischer Propagandisten musste die polnische Regierung dementieren. Ein Grund mehr, warum mir eine "Friedens"-Demonstration, die sich in der Welt nicht gut genug auskennt um in Berlin wenigstens auch den kurzen Weg von der russischen zur US-Botschaft zu finden, die NATO herrunterrutschen kann.

Freitag, März 04, 2022

Wenn die Oberen vom Frieden reden

Das Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm hat "als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine" einen Vorhang mit einer Friedenstaube Pablo Picassos aufgehängt, der seinerzeit von Bertolt Brecht angeschafft wurde. Ich glaube, Brecht hätte ein oder zwei Dinge zur gegenwärtigen Situation zu sagen gehabt, die unseren Friedenshelden nicht gefallen hätten.

Wenn die Oberen vom Frieden reden
Weiß das gemeine Volk
Daß es Krieg gibt.

Wenn die Oberen den Krieg verfluchen
Sind die Gestellungsbefehle
[1] schon ausgeschrieben.

Die Oberen sagen:
Es geht in den Ruhm.
[2]
Die Unteren sagen:
Es geht ins Grab.

Was "nachhaltig" ist, bestimme ich!

In der von der EU erlassenen Taxonomie "umweltfreundlicher", förderbarer Technologien gelten Gaskraftwerke und Kernenergie als "nachhaltig", zahlreiche Projekte alternativer Energien aber nicht. Der Banker Gruber von der DKB meint, die Taxonomie "hätte nur dann eine Zukunft, wenn sie das erfüllt, wofür sie gebaut wurde". Ist es nicht offensichtlich, dass sie das bereits tut?