Heute vor 23 Jahren, am 24. März 1999 gegen 19 Uhr, begann die NATO die Bombenkampagne "Allied Force" gegen die Föderale Republik Jugoslawien (Serbien und Montenegro). In den folgenden Wochen warf und schoss die NATO über 28.000 Sprengkörper ab, darunter auch Streubomben. Die meisten Angriffe wurden von der US-Lufwaffe ausgeführt, unter anderem mit B-52-Bombern; aber auch andere Streitkräfte wie die deutsche Luftwaffe waren beteiligt. Getroffen wurden neben militärischen auch zahlreiche zivile Ziele wie Schulen, Brücken, Personenzüge, zivile Autos, ein Metzgerladen, Fernsehstudios, sowie die Botschaft der Volksrepublik China. Neben über 1000 jugoslawischen Soldaten tötete die NATO nach Erhebungen der Organisation Human Rights Watch mindestens 489 Zivilisten, darunter rund 150 Kinder. Auch zahlreiche Albaner waren unter den Opfern. Schätzungen sowohl der jugoslawischen Regierung als auch der NATO lagen deutlich höher; dem US-General Ralston zufolge wurden "weniger als 1500" Zivilisten getötet.
Der Angriff erfolgte ohne UN-Mandat und damit ohne Rückhalt im Völkerrecht. Vorausgegangen war eine intensive Medienkampagne, die den blutigen Konflikt zwischen Serbien und der separatistischen UÇK als einen Holocaust der Serben an den Albanern darstellte. Politiker wie der deutsche Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) präsentierten der Öffentlichkeit angebliche Genozidpläne, deren Echtheit bis heute nicht bewiesen werden konnte. Der Grüne Außenminister Joschka Fischer rechtfertigte die militärische Aggression in geschichtsrevisionistischer Weise mit der Parole "Nie wieder Auschwitz". Der heutige US-Präsident Biden, damals Senator, rühmte sich später damit, zu den Initiatoren der Angriffe gehört zu haben. Auch Amerikas Lieblings-"Linker" Bernie Sanders stand hinter den Angriffen.
Niemand wurde jemals für die Kriegsverbrechen der NATO gegen serbische und albanische Zivilisten zur Verantwortung gezogen.
13. Mai: Der ungesühnte Chemiekrieg gegen Serbien: Wer verurteilt endlich die Nato? - Hartmut Sommerschuh, 14.6.21
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