Mittwoch, Mai 11, 2022

liberale Geschichtsfälschung

Der vor wenigen Wochen noch radikalen, dem westlich-kapitalistischen Geschichtsdeterminismus verschriebenen Denktanks wie dem "Zentrum liberale Moderne" vorbehaltene Narrativ, der das heutige Russland mit dem historischen Faschismus gleichsetzt, ist erfolgreich im Mainstream angekommen. Anstatt der Geschichtsklitterung und Vereinnahmung des Antifaschismus durch die russische Regierung mit historischen Fakten zu begegnen, verfällt die deutsche Presse spiegelbildlich in die gleichen geschichtsfälscherischen Superlative. Die einzige Konfliktpartei, auf der es per Definition keinen Faschismus geben darf, ist die ukrainische Regierung, selbst wenn in deren Armee die NS-Symbolik so virulent zu sein scheint, dass der Präsident kaum noch einen Tweet verfassen kann, ohne dass sich ein Einheitsabzeichen der Waffen-SS einschleicht. So ein Eingeständnis wäre fatal für den geschichtsfälscherischen Narrativ der Kriegshetzer: dass mit dem "russischen Faschismus" keinesfalls verhandelt werden darf, sondern gekämpft werden muss bis zum Sieg. Ob es sich bei diesem Sieg um einen VE-Day, oder doch eher um einen Endsieg handeln soll, bleibt in bekannter liberaler Toleranz den Franchise-Nehmern des Krieges gegen Russland anheimgestellt.

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