Auch im ehemaligen Peacnik-, heute nur noch Körnerfresser-Blatt "taz" wird jetzt der Dritte Weltkrieg gefordert. Seinen Artikel beginnt der 77-jährige Udo Knapp (ex-SDS, ex-Maoist, ex-Grüne) mit einem Seitenhieb auf die pazifistische Ideologie des Christentums, eine durchaus scheinheilige Angelegenheit, an der schon Hitler sich störte. Dann kommt das obligatorische Trope, dass der Diktator Putin nicht der Ukraine den Krieg, sondern der "freiheitlichen westlichen Welt" einen "Vernichtungskampf" erklärt habe; die USA, der als wohlbekannter Pol der westlichen Freiheitlichkeit diese Kriegserklärung eigentlich gelte, habe sie feige ausgeschlagen und lasse die Ukraine nun im Stich. Das würde aber auf sie zurückschlagen, weil, siehe oben: es sei ein Weltkrieg und Vernichtungskampf Putins, der ihn unweigerlich auch z.B. auf das Baltikum ausweiten werde. Darum müssten NATO-Truppen in der Ukraine eingesetzt werden um "die Armeen Putins hinter die Grenzen Russlands zurückzutreiben".
Nach dem Verrat am Pazifismus, den die Generation Fischer mit ihrem völkerrechtswidrigen und vielfach kriegsverbrecherischen Überfall auf die Bundesrepublik Jugoslawien übte, ist das bündisch-olivgrüne Millieu nun vollends bei einer Diktion vom Endsieg im Kampf der Kulturen angekommen, mit ausgerechnet den USA als Pol und Hort der Zivilisation, für den das Kanonenfutter aus geringeren Einkommens- und jüngeren Altersschichten jetzt gefälligst mal heldenhaft sein Leben lassen müsse.
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