Um einem Ermüden der Kriegsbegeisterung entgegenzuwirken, legt die staatsnahe Nachrichtensendung "Tagesschau" nach und lässt am Samstag morgen die US-amerikanischen Historikerin Applebaum, na, was wird schon drinstehen: Putin ist Hitler, Russland ist die Sowjetunion, die russische Bevölkerung hängt mehrheitlich einer genozidalen Ideologie an, Frieden gibt es nur nach dem SIEG!
Das ganze eingeordnet gleich hinter der Top-Schlagzeile, der neusten Posse über Trump, getreu der liberalen Hauptlüge, verbrecherisch seien jeweils nur die anderen im Zweiparteiensystem. Weiter entblödetet sich die US-Amerikanerin nicht, das Thema "politische Gefangene" anzuschneiden; als Bürgerin jenes Landes das einen größeren Teil seiner Bevölkerung in Zwangsarbeit hält als jedes andere Land auf der Welt; ein System, das auch die sogenannten "Demokraten" nicht antasten, und lieber am Lagereingang kulturelle Sensibilität predigen. Um schließlich mit der Kriegshetze auch noch den letzten deutschen Depp beim Morgenkaffee ganz sicher aufzuwiegeln: Putin wolle sich "vielleicht einen Teil Deutschlands" einverleiben. Eckhard, geh mal schnell in' Keller, ich glaub die Russen sind da!
Ich wünsche mir ja schon lange ein Gesetz, dass Kriegsgeschrei wie dieses von Frau Applebaum, ebenso wie die Tätigkeit jener Agenten der staatsnahen Rundfunkanstalten die dieses gewerbsmäßig verbreiten, ungeachtet von Alter und Geschlecht als freiwillige Meldung zum Militärdienst zählt. Worte haben Konsequenzen, sie sollten nur bei den richtigen Personen ankommen. Sollen diese Kriegsbegeisterten doch die Verantwortung für ihre Reden selbst tragen, und den heiligfreien Wertedemokratiewesten eigenhändig am Donbass gegen die russisch-asiatischen Untermenschenorks verteidigen, selbstverständlich kulturell sensibel und mit glutenfreier Feldküche.
Klar ist, dass die Ukraine im Kriegszustand ein Gottesgeschenk für das Kapital ist. Die Rüstungsindustrie gewährt großzügig Kredit, der Hoch- und Tiefbau steht bereit zum Wiederaufbau. Agrarprodukte, über deren Preisverfall die Bauernverbände sonst ein Dauerlamento singen, werden wieder profitabel. Gewerkschaften und unliebsame Parteien werden aufgelöst, wer ernsthaft Stunk macht wird vom Geheimdienst verschwunden. Ein Traum. Um diesen wunderbaren Zustand möglichst lange zu konservieren, muss sorgfältig balanciert werden: die Ukraine darf (und kann) nicht gewinnen, sie darf aber auch keinesfalls verhandeln und den teuren Konflikt am Ende noch in Richtung Deeskalation steuern. Diesen und keinen anderen Interessen dient das ganze anmaßende, in seiner plumpen Lügenhaftigkeit gerade aus dem Mund von Akademikern zunehmend peinliche Geschwätz über Frieden Freiheit Demokratie hier, Krieg Unterdrückung Faschismus dort. Und das schöne an dieser Ideologie ist ja: die Liberalen glauben es tatsächlich.
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