Freitag, 5. Dezember
16:00 Uhr Oranienplatz
Aufruf der GEW Berlin
Man glaubt gar nicht, wie schwer es oft ist, eine Tat in einen Gedanken umzusetzen. — Karl Kraus
„ Seit dem 7. Oktober wurden 1.9 Millionen Menschen – 85 Prozent der Bevölkerung Gazas – zu Binnenvertriebenen gemacht. Die meisten leben in überfüllten Verhältnissen, in denen Infektionskrankheiten zunehmen, und sie kämpfen um den Zugang zu Essen, Wasser, Strom, Gesundheitsversorgung, Hygiene und Unterkunft. Es wird erwartet dass sich diese Bedingungen mit dem einsetzenden Winter verschlechtern.
Israel hat seine Versprechen von Sicherheit für jene, die vor zwei Monaten den Anweisungen zum Verlassen des Nordens Gazas nachgekommen sind, nicht eingehalten. Nun werden sie wieder gewaltsam vertrieben, zusammen mit der Bevölkerung des südlichen Gaza. Wohin kann die Bevölkerung Gazas morgen noch gehen?
Während die Evakuierungsbefehle und Militäroperationen sich weiter ausdehnen, und Zivilisten täglich rücksichtslosen Angriffen ausgesetzt sind, ist die einzig logische Schlussfolgerung, dass Israels Militäroperation in Gaza darauf zielt, die Mehrheit der Zivilbevölkerung en Masse zu deportieren. Gazas Wohnraum und zivile Infrastruktur wurden dem Erdboden gleich gemacht, was jede realistische Aussicht der Vertriebenen auf eine Rückkehr zunichte macht, und eine lange Geschichte gewaltsamer Vertreibung von Palästinensern durch Israel fortschreibt. “

In ihrer Reihe "Jahrhundertleben" erzählt die staatsnahe Nachrichtenagentur "NDR" Landser-Autobiografien wie weiland die Großväter. Geboren wurde Walter Benthin aus Ratzeburg 1923 in kleinbürgerlichen Verhältnissen, der Vater profitiert von der Ausrüstung der Wehrmacht und war NSDAP-Zellenleiter, aber selbstredend "nicht politisch". In der HJ fühlt Walter sich wohl - "man war dabei und fertig". Die Ostfront war eine "Härte im Leben" der Wehrmachtssoldaten, die dort zum Beispiel von der "Stalinorgel zerfetzt" wurden - über das, was sie selbst anrichteten, "erzählt man lieber nicht". Dann doch so viel, dass die russischen Verteidiger von ihren Kommandeuren "in den Tod gejagt" wurden; ein Konzept von deutscher Verantwortung am faschistischen Terror offenbart der deutsche "Kamerad", "der immer alles mitmachte, jederzeit", nicht. Dafür gibt es eine schöne "Nahkampfspange", die zeigt dass man "wirklich vorne war" - eine Auszeichnung, die ihm "bis heute etwas bedeutet". Nach einem glücklichen Treffer der sowjetischen Verteidiger gibt es einen Flug "aus dem Kessel mit der legendären Ju 52". Später Kriegsgefangenschaft, "die russischen Bewacher waren ganz nett", Wirtschaftswunder bla bla, die unterm NS eingeschlagene Karriere als Finanzbeamter weitergeführt. Bei der Beschreibung eines Besuch von Verwandten in der Deutschen Demokratischen Republik wird erstmals das Wort "Angst" verwendet. Nach deren Kapitulation im Beitrittsgebiet Schützenvereine gegründet, dafür Bundesverdienstkreuz erhalten, heute ist er 100 Jahre alt. "Ob das im Politischen war, ob es der Krieg war - ich habe alles über mich ergehen lassen, ohne mir große Sorgen zu machen." Eben.
"Despite their high-sounding proclamations, US and other Western leaders treated Yugoslavia exactly the way they have treated many other peoples all over the world. Nevertheless, "Green" and "left" intellectuals and various liberals convinced themselves that this time their leaders were indeed acting as champions against genocide. Since NATO's war against Yugoslavia was indisputably illegal, it had to be justified on higher humanitarian grounds".- Michael Parenti, "To Kill a Nation"
"Für ein geheimes Programm oder einen auf serbischer Seite vorhandenen stillschweigenden Konsens, das albanische Volk zu vernichten, zu vertreiben oder sonst in [extremer] Weise zu verfolgen, liegen keine hinreichend sicheren Anhaltspunkte vor [..] auch die Ereignisse seit Februar/März 1998 lassen ein Verfolgungsprogramm wegen albanischer Volkszugehörigkeit nicht erkennen".- Oberverwaltungsgericht Münster, 24. Februar 1999
"Kinder an der Waffe - immer ein guter Prüfstein für überlegene Werte"."Gelebte" Meinungsfreiheit muss eben Prioritäten setzen. Totaler Krieg ist Frieden. Kindersoldat:innen sind Freiheit. Zensur ist Demokratie. Leiseste Kritik an diesem Wahnsinn ist auf den Seiten der freiwillig gleichgeschalteten medialen Handlanger:innen, Lohnschreiber:innen und Schreibtischtäter:innen nicht erwünscht; der Pöbel darf sich aber in den handverlesenen Kommentaren über Gender-Doppelpunkte kloppen. In diesem Sinne wünsche ich allen Bürger:innen einen schönen Dritten Weltkrieg, insbesondere jenen im "Outsourcen" geübten liberalen Prachtmensch:innen, die hoffen ihn billig von Ukrainer:innen und Pol:innen erledigen zu lassen, ohne sich selber die Finger schmutzig zu machen...
Rajlovac, Bosnien-Herzegowina, 2005. Foto: Nihad Nino Pušija: